Es begann im Jahre 1998. Meine damalige Freundin hatte festgelegt, dass wir den Urlaub in dem Jahr in Norwegen verbringen würden. Zuvor war ich noch nie in Skandinavien gewesen. Wir hatten die Reise geplant und wahrscheinlich alle Anfängerfehler gemacht. Es begann mit der festen Buchung der Hütte über einen deutschen Katalog, die feste Buchung einer Fährverbindung u.s.w. Die Situation war dann jedoch so, dass wir zum Zeitpunkt der Reise eigentlich nur noch vier Typen, waren, die den Trip machen wollten. Zwei Kollegen von mir und ein Bekannter. Wir fuhren mit der Fähre von Rostock nach Gedser und dann weiter am Nachmittag von Kopenhagen nach Oslo. In Oslo wurden wir kontrolliert und man hat uns einige Zigaretten und allerhand Wein abgenommen. Außerdem mussten wir noch Strafe zahlen. Das hat alles nicht so sehr gut angefangen. Als wir aber dann am nächsten Tag aus Oslo raus, und durch die Telemark weiter in Richtung Hordaland gefahren sind, war ich von der Natur überwältigt. Mir war von Anfang an klar, dass ich unbedingt wieder in dieses Land fahren müsste. Dieser Eindruck hat sich dann auch während des Urlaubs verstärkt und hat bis heute angehalten. Der Virus hatte mich ergriffen; ich begann „nordsüchtig“ zu werden.

Seitdem haben wir weitere Reisen nach Norwegen und Schweden unternommen. In den letzten beiden Jahren führten uns die Touren zweimal über Schweden.

Schweden hat im Gegensatz zu Norwegen nicht solche spektakulären Landschaften zu bieten, jedoch liegt in der Ruhe und heiteren Gelassenheit der Reiz dieses Landes. Allgemein kann man wohl sagen, dass das Leben in beiden Ländern noch etwas ruhiger, und auf das Wesentliche konzentriert, als in Deutschland verläuft. Natürlich kann man aus ein paar Wochen Urlaub im Jahr nicht auf die allgemeinen Lebensumstände schließen. Bei realistischer Betrachtung stellt man auch genügend Probleme fest. Trotzdem kann das nichts daran ändern, dass beide Länder aufregende und faszinierende Landschaften bieten, mit größtenteils freundlichen Menschen, die sich in der Uniformität und Hektik unserer Tage ihre Individualität und ihren Lebensstil bewahrt haben.

Im Jahr 2001 war ich mit einem Bekannten auf einer 14 tägigen Motorradtour durch Südnorwegen, also bis zum Sognefjord.Wir hatten auf dieser Tour im Juni fast ausnahmslos schlechtes Wetter. Das wird mich jedoch nicht davon abhalten, bei der nächsten Gelegenheit wieder mit dem Motorrad gen Norden loszuziehen. So ist das eben, wenn man einmal "nordsüchtig " geworden ist. ;-)