3. Juli 99

Von Gera nach Kristiansand



Wir sind früh morgens ca. 05:00 Uhr bei schönem Wetter in Gera gestartet und auf der A9 in Richtung Berlin gefahren. Es war Samstagmorgen und ziemlich viel Verkehr. Kurz nach 07:00 Uhr waren wir schon am Berliner Ring und haben bei Lenin eine erste kurze Pause gemacht. Dann ging es sofort weiter in Richtung Hamburg, wo wir bereits 09:30 Uhr eintrafen. In Hamburg von der Autobahn runter, mitten durch die Stadt und irgendwie haben wir auch den Anschluss an die A7 in Richtung Flensburg gefunden. Wir sind nicht durch den Elbtunnel gefahren, obwohl wir das wollten. Einmal so gut unterwegs sind wir auch gleich bis Flensburg weitergefahren, eine kleine Pause hatten wir noch.

Gegen 12:00Uhr waren wir in Flensburg, haben noch mal günstig getankt und wollten nach einer kleinen Mittagspause weiter. An der Tankstelle hatte sich jedoch die Schaltung des Autos verabschiedet. Ich hatte bereits seit einigen Tagen Schwierigkeiten beim Schalten, jetzt hatte sich das jedoch soweit verschlimmert, dass garnichts mehr ging. Unmöglich so weiterzufahren, ich hatte nur noch den 3. und 4. Gang. Also den ADAC anrufen und warten, bis Hilfe eintrifft. In dieser Situation hatte ich bereits alle Hoffnung aufgegeben, an diesem Tag noch weiterzukommen. Es war Samstagmittag und die Schaltung wollte nicht mehr. Für mich war klar, dass mich der ADAC in die nächste Werkstatt schleppen würde und wir das Wochenende irgendwo an der Nordsee verbringen würden.Es war das reinste Bilderbuchurlaubswetter und wir hatten ein kaputtes Auto!!! Nun auch nicht so schlimm; wir würden uns eben einen Mietwagen nehmen und irgendwo hinfahren. Das Warten auf den ADAC wurde ziemlich lang, also gingen wir erstmal was ekliges Essen, in einen Burger-King. Pfui Teufel !!! Gegen 14.00 Uhr traf  der Gelbe Engel ein, schaute kurz unter die Motorhaube, holte Werkzeug, fing an zu schrauben und sagte, wenn wir Glück hätten, wäre die Sache wieder in Ordnung. Wir hatten Glück. Kurze Probefahrt, eine kleine Einstellung und ich hatte alle Gänge wieder. Eigentlich konnte ich das nicht so richtig fassen; wir kamen also weiter.

Über die, quasi nicht vorhandene, Grenze nach Dänemark und dann weiter, immer die Autobahn lang bis nach Hirtshals. Wir hatten noch 400 km zu fahren und dafür ca. 4 Stunden Zeit; also nicht zuviel, angesichts der Geschwindigkeitsbegrenzungen. In Dänemark wurde das Wetter zunehmend schlechter, bei Arhus noch mal ein kurzer Halt; es regnete. Wir waren ca. 18:00 Uhr in Hirtshals, kauften unsere Tickets und fuhren auf die Fähre. Diese legte 19:30 Uhr ab und erreichte nach einer ruhigen Überfahrt 23:00 Uhr endlich Kristiansand. Wie schon letztes Jahr wurden wir beim Zoll kontrolliert (einschliesslich Alkoholkontrolle) und durften dann weiterfahren. An diesem Abend fuhren wir allerdings nur bis zum nächsten Campingplatz, bauten das Zelt auf und lagen gegen 01:00 Uhr im Bett

4. Juli 99

Von Kristiansand zum Etnefjord

Heute sind wir ziemlich spät aufgestanden. Wir hatten eigentlich auch keine Ursache zum Frühaufstehen, denn es fiel ein unangenehmer Nieselregen. Trotzdem gab es irgendwann einmal Frühstück dazu den ersten Kaffee vom geliehenen Benzinkocher. Nach dem Duschen bauten wir das geliehene Zelt ab und hatten da auch sofort unseren ersten Schaden zu verbuchen. Ein Teil des Gestänges wurde beschädigt. Das konnte nur besser werden. Diese Nacht auf dem Zeltplatz kostete uns 125 NOK.

Wir fuhren also zurück nach Kristiansand, holten etwas Geld und machten uns in Richtung Evje auf den Weg. In Evje haben wir dann Sonntags in einem Supermarkt noch ein paar Kleinigkeiten gekauft und machten fuhren weiter Richtung  Hovden. Ab hier beginnt sich dann die Landschaft zu ändern, es kommen Flüsse,Seen und Berge hinzu. Es ist eine wunderschöne Fahrt bis hinauf nach Hovden. Leider hatten wir relativ schlechtes Wetter. Gleich nach Hovden ist man dann auch schon in Haulkeligrend,wo wohl fast jeder Reisende, der in Fjordnorwegen unterwegs ist, mal vorbeikommt. Hier haben wir nur kurz gehalten und auch dort unseren einzigen Elch gesehen. Von Haukeligrend also weiter hinauf zum Haukelifjell. Bei der Ausfahrt aus dem Haukelitunnnelen waren es 0°C in 1000m Höhe und viel Schnee. Die Fahrt ging weiter auf der E134 entlang über Røldal weiter bis Josendal. Wieder ging es steil nach oben, durch mehrere Tunnel über den Pass. Weiter  ging es in einer ziemlich steilen Abfahrt, immer entlang von Bächen zum Akrafjord Es ist einfach beeindruckend, diese Wände zu sehen, das klare Wasser des Fjords. Nun  kommt man gleich zur Maut-Stelle, zahlt ca. 40 NOK und kann dann weiterfahren. Nach ein paar Metern erreicht man dann auch schon den Langfoss. Dieser ist einer der höchsten Wasserfälle in Fjordnorwegen. Eine kurze Rast und ein paar Bilder sind hier obligatorisch.Wenn man weiterfährt wird hier die E134 sehr eng, allerdings wir gerade Abhilfe in Form einer neuen Strasse, mit neuen Tunneln geschaffen. In Haland bogen wir ab nach Skanevik. Es war schlechtes Wetter und auch schon ziemlich spät. Leider konnten wir keine Hütte entdecken und so machten wir nur eine kurze Rast am Hafen. Es war ein Sauwetter. Wir fuhren also weiter die schmale Strasse am Fjord entlang in Richtung Etne. Irgendwann nach 20:00 Uhr kamen wir dann in Etne an, wollten eigentlich Zelten, aber das Wetter war zu schlecht und der Zeltplatz hat uns auch nicht besonders gefallen. Also ging es weiter in Richtung Haugesund auf der Suche nach einer Hütte. Kurz hinter Etne (??) haben wir dann auch eine Hütte bekommen. Sie kostete 100 DM / Nacht, aber das war ok. Über diesen Preis mussten wir aber erst noch mit dem Vermieter verhandeln. Er wollte mindestens 150 DM / Nacht. So gegen 23:00 Uhr waren wir mit dem Abendessen fertig

05.Juli 99

Am Hardangerfjord

Bei etwas besserem Wetter sind wir heute nach dem Frühstück in Richtung Skanevik losgefahren. Unser Weg führte uns auf der schmalen Strasse am Fjord entlang bis zum Hafen von Skanevik. Dort habe ich dann noch den Olaf Förre auf der Strasse getroffen, unseren alten Vermieter vom Vorjahr. Ich glaube, er hat sich nicht an mich erinnert. Von Skanevik aus haben wir dann die Fähre nach Utaker genommen. ( 69NOK ) Das Wetter war wieder schlechter geworden, und so sind wir erstmal in Omniksdalen abgebogen und hoch auf den Pass gefahren. Unterwegs kamen uns auf der Strasse eine Menge Ziegen entgegen. Die waren nicht scheu sondern ziemlich frech. Oben angekommen, haben wir uns bei einer Tasse Kaffee im Regen die Zeit vertrieben. Es war schon ein bischen trostlos. Silke war hier die optimistische Kraft und hat die Ansicht vertreten "Es kann ja nun nicht immer regnen, es müsste ja mal aufhören". Ich hatte da eine etwas andere Meinung. Nun, wir sind zurückgefahren und über Rosendahl bis nach Sundal. Dort haben wir auf dem Campingplatz eine Hütte für 2 Tage gemietet. Diese Hütte hatte einen kleinen Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheit, einem Tisch, einer Couch und zwei Sesseln. Dahinter lag der Schlafraum mit drei Betten.Von der Veranda aus hat man einen schönen Blick auf den Folgenfonna. Dort wollen wir morgen hin. Der Gletscherbach fließt am Zeltplatz vorbei und mündet dann in den Fjord. Dieser Platz ist ein Paradies für Angler. Einer hatte riesige Forellen gefangen. Nach dem Abendessen haben wir noch einen Spaziergang gemacht und uns eine Lachszucht aus der Nähe angesehen.

06.Juli 99

Wanderung zum Folgenfonna

Ja, heute morgen sind wir aufgestanden, die Sonne schien und die Luft war herrlich. Silke hatte also recht behalten. Wir frühstückten in Ruhe, packten unsere Siebensachen und machten uns auf den Weg zu unserer ersten Wanderung. Auf unserem Weg zum Gletscher trafen wir kaum Leute. Nach einem kurzen Stück auf einem bequemen Weg entlang dem Wildbach erreichten wir dann auch schon den Gletschersee der ruhig und spiegelglatt da in der Sonne lag. Der Weg führte uns weiter am Ufer dieses Sees, vorbei an Wasserfällen, bis zur Mündung des Gletscherbaches in den See. Unterwegs hatte ich mich mal kurz zur Ruhe gelegt, mir waren meine eigenen Beine im Weg gewesen. Nach Erreichen des anderen Seeufers beginnt ein einigermassen anstrengender Anstieg über Stock und glitschige Steine, durch Wasser und Morast hinauf zu einem Plateau, unterhalb des Gletschers. Hier findet man dann auch eine Warntafel, die auf das Verhalten am Gletscher und die möglichen Gefahren hinweisen soll. Laut dieser Tafel können die Gletscherspalten bis zu 40 Meter tief sein. Allerdings, wir wollen nicht so weit nach oben. Am Fuss des Berges kletterten wir ein paar Meter hinauf, bis wir direkt am Wasserfall des Baches ankamen und machten dort unsere wohlverdiente Mittagspause. Der Saft wurde ganz exclusiv im Gletscherwasser gekühlt.

Mit der Zeit wurde es doch etwas kühl und wir machten uns auf den Rückweg. Nach einem recht anstrengenden Abstieg auf dem selben Weg erreichten wir dann wieder wohlbehalten unsere Hütte.

07.Juli 99

über Bergen zum Sognefjord

Heute früh zeigte sich das Wetter wieder von seiner besten Seite und nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir die Hütte aufgeräumt und sind in Richtung Lofallstrand gefahren. Die Straße führt entlang dem Hardangerfjord. In Lofallstrand haben wir ein paar Minuten auf die Fähre gewartet, konnten die Sonne geniessen und fuhren dann bei schönstem Sonnenschein über den Fjord nach Gjermundhavn. (Preis 80 NOK) Von hier aus fuhren wir weiter auf der Strasse 48 nach Tyse. Unterwegs mussten wir noch ein Verzögerung von ca. einer Stunde in Kauf nehmen, da die Straße wegen Sprengarbeiten gesperrt war. Irgendwann ging es dann jedoch weiter und gegen Mittag ging kamen wir in Bergen an. Kurz vorher war auch der erste Tankstop angesagt. Preis ca. 120 DM.

Erstmal einen Parkplatz suchen und einen Bummel über den Fischmarkt. Wir haben uns Lachs- und Garnelenbaguettes geleistet. Die Preise sind ebenso gesalzen wie der Fisch. Beeindruckend sind die alten Gebäude am Hafen, besonders das alte Delikatessengeschäft.Die besten Ansichtskarten und Infos bekommt man bei der Bergen-Info, gleich gegenüber vom Fischmarkt. Hier kann man auch die Bergen-Card kaufen, mit welcher man dann in vielen Museen und Ausstellungen günstigere Tarife bekommt. Wir wollten jedoch nur ins Aquarium, das hatte mir letztes Jahr besonders gut gefallen. Dieses Jahr war ich aber enttäuscht. Eine Vielzahl der Becken war nicht mehr zugänglich. Der alte Stör "Nikita", den Chruschtow 1961 bei einem Besuch der norwegischen Regierung geschenkt hatte, war letztes Jahr durch einen Fehler eines Arbeiters gestorben, das wusste ich aus der Zeitung. Nach einer reichlichen Stunde hier beschlossen wir weiterzufahren.

Also raus aus Bergen und via Ytre Arna weiter bis Knarvik. Hier eine riesige Brücke (ziemlich hohe Maut). Weiter ging es über Matre..... Rast auf Parkplatz nach Oppedal am Sognefjord. Hier kamen wir ca.19:30 an und machten ein Stündchen Pause. Das Wetter war optimal, die Sonne schien und die Luft war herrlich. Wir nahmen 20:30 Uhr die Fähre nach Larvik und wollten eigentlich dann Zelten. Der erste Campingplatz hat uns nicht gefallen und so sind wir also weitergefahren. Immer entlang dem Sognefjord war es eine herrliche Fahrt über Vadheim, Nordheide, Hoyanger bis nach Balestrand. Auf dieser Fahrt passierten wir auch den  mit 7,5 km längsten Tunnel auf unserer Tour. Leider kamen nun keine Campingplätze mehr, aber wir nahmen  uns gegen 22:00 Uhr in Balestrand dann eine Hütte. (200 NOK)  Wir entschieden uns gegen das Zelten weil es am Wasser doch schon ziemlich kalt und klamm wurde.Gegen  23:30 Uhr hatten wir unser Abendbrot beendet und da war es noch immer hell draußen. In der Hütte lag allerhand Infomaterial über die Umgebung und wir wählten als Ziel für den nächsten Tag den Fjaerlandfjord aus.   Ziemlich geschafft gingen wir 00:00 Uhr zu Bett.

08.Juli 99

auf dem Weg zum Fjærlandfjord

Der Fjærlandfjord ist ein kleiner Seitenfjord des Sognefjords und ist bereits seit 30 Jahren nahezu unbewohnt. Die meisten Ortschaften und Gehöfte sind verlassen und seitdem wurde jeglicher Eingriff in die Natur in diesem Tal unterlassen. Die in das Tal führenden Straßen sind gesperrt, es gibt nur wenige Wege. Laut Prospekt erreicht der Tourist diesen Fjord und die einzelnen noch bewirtschafteten Höfe nur mit dem Ausflugsschiff von Balestrand aus. Es sollte jedoch auch Wanderwege für Tagestouren geben. Daher konnte sich in diesem unberührten Gebiet die Natur wieder ungestört entfalten.

Heute früh sind wir gegen 11:00 Uhr in Balestrand abgefahren, haben noch einen kurzen Stop zum Einkaufen (nur so das Nötigste) gemacht und sind auf der E13 am Esefjord entlang über Dragsvik hinauf zum Gaularfjell gefahren. Die Straße windet sich ab Dragsvik durch ein beeindruckendes Tal und steigt dabei immer steil an. In vielen Serpentinen geht es bergan bis man die Höhe erreicht hat. Oben wieder die charakteristische Landschaft mit Gipfeln, Seen, Schneefeldern und klaren Gebirgsbächen und kleinen Wasserfällen. Wir erlebten dies mittags bei strahlendem Sonnenschein. Das war für uns die beste Gelegenheit, an einem wunderschönen Rastplatz zu halten, den Kocher auszupacken und erstmal einen Kaffee zu trinken. Wir nahmen uns die Zeit und genossen einfach die herrliche Natur, das Wasser und die Ruhe. Das Wasser des Bergbachs war saukalt; ich muß es wissen, denn ich war mit den Füssen drin. Nach einer Minute habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin raus. Am Morgen hatten wir uns vorgenommen, heute nicht soweit zu fahren und stattdessen einmal gemütlich in die Pilze zu gehen, abends zu kochen und einfach mal einen Ruhigen zu machen. Also nahmen wir gegen 16:00 Uhr auch den ersten Zeltplatz in Hov. Dieser liegt kurz vor Moskog an einem herrlichen See, der durch den Gebirgsbach entsteht und auch dessen Ablauf bildet. Das Wasser war glasklar und kalt. Es waren außer ein paar Anglern keine Leute da. Auch die Hütten auf dem Platz waren sehr schön, die Dächer mit Bäumen bewachsen. Perfekte Sanitäranlagen auf dem Platz machten das Vergnügen perfekt. Wir bauten also unser Zelt auf und gingen Pilze suchen; leider vergeblich. Nun, gab es also wiedereinmal Nudeln.  Abends machten wir noch einen schönen Spaziergang am See und dem Bach. Vielleicht führt uns morgen der Weg auch nach Førde. Da ist Volksmusikfestival.

09.Juli 99

Von Hov zum Fjaerlandfjord weiter nach Sogndal und über den Vikafjell und Voss zum Hardangerfjord

Heute morgen sind wir ca.11:00 Uhr gestartet und über Moskog bis nach Ardal gefahren. Dort haben wir an dem See eine kurze Rast gemacht und fuhren dann weiter durch ein herrliches Tal entlang dem See bis Skei. Dabei steigt die Straße stetig an. Oberhalb von Skei, in Lunde, hat man nochmal einen herrlichen Blick über den See. Dann geht es weiter durch einen langen Tunnel bis hinauf auf die Ebene unterhalb des Jostedalsbreen. Ein paar Kilometer noch und man ist am Gletscherzentrum in Fjaerland. Allerdings waren dort soviel Touristen, daß wir nicht in das Museum gegangen sind, sondern nur den Gletscher vom Dach des Museums aus genossen haben. Da Fjaerland eigentlich selbst nicht soviel bietet entschlossen wir uns, uns einfach weiter treiben zu lassen. Also nochmal kräftig Maut bezahlt (150NOK) und dann weiter nach Sogndal. Von hier aus haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Kaupanger mit seiner alten Stabkirche gemacht. Dann ging die Fahrt weiter entlang dem Sognefjord über Leikanger bis Hella. Dort nahmen wir die Fähre nach Vangsnes und fuhren weiter bis Vik. Hier gibt es eine wunderschöne Stabkirche auf einem Friedhof mit schönen alten Rotbuchen. Von Vik aus steigt die Straße 13 ziemlich steil an, bis hoch hinauf zum Vikafjell, welcher die typische Landschaft dieser Hochplateaus bietet. Durch einen weiteren Tunnel (7,5 km) geht die Fahrt weiter über Vinje nach Voss. Wir fahren weiter die Straße 13 bis Bruravik. Nun sind wir am letzten Zipfel des Hardangerfjordes angekommen. Die Fähre (55NOK) bringt uns nach Brimnes und von dort aus auf unseren heutigen Schlafplatz, den Zeltplatz in Ytre Bu. Hier kostet die Nacht 70 NOK. Der Zeltplatz ist wunderschön gelegen, sehr ruhig und wenig belegt. Die Sanitäreinrichtungen sind einfach aber in Ordnung.

10. Juli 99

vom Hardangerfjord bis nach Sandeid

Wir sind heute morgen so gegen 10:30 Uhr losgezogen und fuhren durch die Hardangerviddda über Lofthus bis Odda. Es war gerade die Zeit der Erdbeerernte und überall am Straßenrand gab es Verkaufsstände. Mittags kamen wir in Odda an und wollten hier eigentlich etwas essen. Aber DM 40 für eine Pizza, und die sah nicht mal so gut aus, war uns einfach zuviel. So haben wir nur einen kleinen Imbiss,natürlich aus dem Auto, zu uns genommen und sind dann weiter nach Roldal gefahren. Hier bogen wir auf die Straße 520 in Richtung Sauda ab. Es ging steil bergan und hoch hinauf zum Saudafjell. Hier oben führte der Weg durch eine traumhaft weite Landschaft mit schneebedeckten Gipfeln im herrlichen Sonnenschein und bei klarer Luft bis kurz vor Sauda. Wir bogen von der Hauptstraße ab und fuhren eine einsame Straße durch ein Hochmoor.  Unterwegs haben wir einfach angehalten, Wasser, unseren Kocher und alle weiteren Utensilien geschnappt und uns zum Kaffetrinken in die Büsche geschlagen. Hier lagen wir bestimmt eine Stunde in der Sonne und genossen die Ruhe. Weiter ging's bis nach Vanvik. Hier hörte die Straße bei einem Kraftwerk einfach auf und wir mussten umdrehen. Also kamen wir dann weiter auf der 520 über Sand nach Ropeid. Weiter nach Vikedal. Hier suchte ich den Ausgangspunkt zu einer Wanderung, die ich 1998 gemeinsam mit Jörg Kühn, Thomas Haase und dem Preisler unternommen hatte. Der Ausgangspunkt war irgendwo hinter Roaldkvan. Damals hatten wir uns klassisch verlaufen und hatten ganz schön Mühe, bei Tageslicht wieder aus dem Gebiet herauszukommen.

Heute jedoch fuhren wir einfach weiter bis nach Sandeid zu einem abgelegenen Zeltplatz. Als wir ankamen war es auch wieder ca. 20:00 Uhr und wir bauten unser Zelt auf, kochten Abendessen und genossen danach die Ruhe bei einem guten Buch. (Zeltplatz 70 NOK)

11. Juli 99

von Sandeid über Haugesund, Skundenshaven und Stavanger nach Sola

Heute morgen sind wir gegen 11:30 Uhr langsam in Richtung Haugesund losgefahren und kamen mittags dort an. Am Sonntagmittag war die Stadt wie ausgekehrt und so sind wir gleich in Richtung Skundenshavn weitergefahren. Unterwegs haben wir unser Mittagessen bei herrlichem Sonnenschein auf den Klippen der Halbinsel, kurz vor Skundenshavn eingenommen. Nach einem kurzen Bummel durch den Hafen und die Altstadt sind wir dann wieder zurück nach Haugesund und von hier aus in Richtung Stavanger weitergefahren. Wir folgten der E39 und fuhren über Bokn nach Arsvagen, wo wir die Fähre nach Mortavika nahmen (128 NOK) Diese Überfahrt war im Vergleich zu der im Vorjahr sehr ruhig. Weiter geht die Fahrt durch die reizvolle Landschaft, auf der wir auch zwei Tunnel, die unter dem Meer hindurchgehen benutzen, bis nach Stavanger. Diese Tunnel sind beide 5 km lang und an der tiefsten Stelle ist man 133 m und bei dem zweiten Tunnel 223 m unter dem Meeresspiegel. Der Spass kostet 90 NOK. Irgendwann kamen wir jedenfalls in Stavanger an. Dort war eben ein Ausscheid im Beach-Volleyball zu Ende gegangen und es waren viele Gäste in der Stadt. Überall in den Strassenrestaurants war Musik und die Leute waren gut drauf. Das Wetter war herrlich und wir machten einen Bummel durch den Hafen und die Altstadt.Wenn ich wieder mal nach Stavanger komme, dann werde ich mir auf alle Fälle einmal das Konservenmuseeum anschauen. Nach einem Bierchen im "Dickens" machten wir uns wieder auf den Weg, um uns einen Zeltplatz am Meer zu suchen. Gegen 22:00 Uhr hatten wir unser Zelt dann in Sola aufgeschlagen und waren mit dem Abendessen fertig. (95 NOK) Nachher machten wir noch einen schönen Spaziergang zum Meer und ein paar Bilder.

12. Juli 99

Von Sola nach Tysdal

Nachdem ich heute früh noch Tanken und Einkaufen war, sind wir 11:30 Uhr los und über Sandnes bis nach Larvik gefahren. Hier mussten wir ziemlich lange auf die Fähre nach Oanes warten. Das hat uns aber bei dem schönen Wetter und in dieser herrlichen Umgebung nicht getört. Wir fuhren also über nach Oanes (55NOK) und dann gleich über die neue Brücke auf das südliche Ufer des Lysefjords.Hier führt die Strasse durch kleine Ortschaften, teilweise ziemlich Steil und eng, bis hinauf zum Sollifjell. Dann hört die Piste einfach auf. Es war ein herrliches Mittagessen dort oben auf den Steinen. Eine Ruhe und die gute Luft. Auf dem Rückweg haben wir am Wasser nochmal gehalten und Steine fürs Aqúarium und Muscheln gesammelt. Das Wasser war glasklar und zumindest im Uferberisch nicht kalt. Nach einer Stunde sind wir weiter und über Jörpeland und Tau entlang am Idsefjorden gefahren. Hier sind wir abgebogen und entlang dem Tysdalsvatnet bis zum Zeltplatz Tysdal gefahren. Hier waren wir ca.20:00 Uhr mit allem soweit, dass man sich mit einem Bierchen und einem Buch hinsetzen kann. (100NOK) Morgen wollen wir zum Preikestolen.

13.Juli

Von Tysdal bis Haukeligrend

Heute sind wir ca:12:00 Uhr in Tysdal abgefahren. Eigentlich wollten wir zum Preikestolen, jedoch sah das Wetter nicht so gut aus. Es war neblig. Wir sind also erstmal in Richtung Haukeli (13) gefahren bis Hjelmeland. Von hier aus nahmen wir die Fähre nach Nesvik (eine Stunde Aufenthalt). Es ging weiter die 13 über Sand bis Røldal. Unser Weg führte uns weiter über das Haukelifjell bis nach Haukeliegrend. Eine Kaffepause und ein Einkauf waren dran. Wir wollten uns ein gutes Abendessen gönnen. Es sollte Kartoffelbrei und Klopse geben. Unweit von Haukeligrend ist an einem See der Zeltplatz "Flothyl Camp" gelegen. Hier bauten wir ca: 19:30 Uhr das Zelt auf und wollten beginnen, das geplant Abendessen zu kochen. Leider wurde aus diesem Vorhaben nichts, da die Milch für den Kartoffelbrei sauer war. Als Alternative kamen uns Nudeln in den Sinn; jedoch der Ketchup war ebenfalls sauer. Also gab es Nudeln mit zekleinerten Klopsen und Zwiebeln und das schmeckt nun wirklich nicht. Irgendwas haben wir dann doch nich gefunden und das mussten wir dann auch noch vor den Mücken verteidigen. Ein kurzer Abendspaziergang hat uns jedoch wieder für das vorangegangene Ungemach belohnt.

14. Juli

langsam wieder auf dem Rückweg nach Kristiansand - von Haukeligrend nach Bykle

Am Morgen hat es geregnet und wir nahmen uns vor, einen ruhigen Tag zu verbringen und in Erinnerung an den gestrigen Abend mal wirklich gut zu essen. In Haukeligrend haben wir uns frischen Lachs geholt und sind dann langsam und gemütlich über Hovden (kurze Rast) bis nach Byklestøylane gefahren. Hier nahmen wir uns eine wunderschöne, 200 Jahre alte schiefe Hütte. (220 NOK) Man konnte wirklich nur gebückt durch die Türen. Es gab hier keinen Strom und natürlich kein Wasser. Dafür waren die Mücken sehr zahlreich vertreten. Egal, die Gemeinschaftsküche war ok. und so gab es zum Abendessen Lachs mit Kartoffelbrei, ein Glas Wein und die Welt war in Ordnung. Später haben wir noch einen Spaziergang am Fluss gemacht, weil wir hofften, mal einen Elch zu sehen. Hat leider nicht geklappt.

15. Juli

Bykle-Kristiansand

Heute war das Wetter wieder besser. Die Sonne schien doch es war noch ziemlich kühl. Auf unserem Weg nach Kristiansand legten wir in Valle eine kurze Kaffeepause ein und fuhren weiter die Strasse 9 am Araksfjorden und Byklandsfjorden bis kurz hinter Evje. Hier verließen dann die Nr.9 und machten einen kleinen Abstecher auf die Nr.42, die bis nach Egersundführt. Oben sind wir nur mal an die frische Luft gegangen um ein paar Bilder zu machen. Hier war es saukalt. Ein paar Meter weiter gibt es dann die Möglichkeit, beim Rafting mitzumachen. Wir haben uns das nicht angetan, uns hat das Zuschauen gereicht. Langsam kamen wir dann nach Kristiansand und hielten Ausschau nach einem Zeltplatz am Meer. Es war jedoch gerade Wochenende und die Zeltplätze waren alle ziemlich gut ausgebucht. Wir sind an der Küste weitergefahren bis Lillesand und haben dann dort in der Nähe gezeltet. Morgen werden wir 12:45 Uhr mit der Fähre fahren.

16. Juli und 17. Juli  99

Kristiansand-Hirtshals-Gera

Nachdem wir das Zelt abgebaut und unsere Siebensachen verstaut hatten sind wir sind heute morgen so gegen 10:30 Uhr losgefahren. In Kristiansand konnten wir dann mit einiger Mühe die Tickets kaufen und sind dann zum Fischmarkt gezogen. Hier haben wir erstmal ordentlich frisch marinierten Lachs gekauft, in Eis eingepackt und ins Auto geschafft. Immerhin hatten wir eine lange Fahrt vor uns und wir wollten den Fisch ja geniessbar nch Hause bringen. Danach wollten wir zwar noch Mittagessen, jedoch war die Bedienung nicht in der Lage, uns innerhalb einer halben Stunde ein Baguette zu bringen. So sind wir also auf die Fähre gegangen und irgendwann ging's los. Anfangs hat Silke die Fahrt gut überstanden aber nach einer Stunde gingen die Beschwerden los. Es folgten kleine Rundgänge auf dem Schiff um sich die Zeit zu vertreiben und der ein oder andere Kaffee in den verschiedenen Bordrestaurants. Gegen 18:30 Uhr kamen wir in Hirtshals an und fuhren einfach weiter. Wir wollten soweit fahren, bis wir keine Lust mehr hätten. Flensburg erreichten wir 23:00 Uhr und machten bei Mc Donald's eine Kaffeepause. Weiter gings und kurz nach Mitternacht waren wir in Hamburg. Nun ging es weiter nach Berlin. Silke versuchte munter zu bleiben, mir ging es gut. Es muss so gegen 04:00 Uhr gewesen sein, als wir in Köckritz unsere letzte Kaffeepause einlegten. Bereits auf der A4, in Höhe Rüdersdorf erwartete uns ein herrlicher Sonnenaufgang. Die Fahrt durch das Neubaugebiet "Bieblach-Ost" am frühen Samstagmorgen war ziemlich deprimierend. Nun, wir waren wieder zu Hause und wurden von Silkes Eltern mit einem guten Frühstück und Kaffee empfangen.